Erlebnisbergwerk Merkers – gut zu wissen!

Das ehemalige Kalisalzbergwerk Merkers bei Bad Hersfeld ist dem Erkundungsbergwerk von Gorleben viel ähnlicher als Krakau! Die Schachtfördertechnik ist vergleichbar und führt in eine Tiefe von 500 bis 800m. Von dort geht es Pickup Trucks über endlose Serpentinen und Tunnelsysteme weiter. In der Umgebung wird weiterhin intensiver Salzbergbau betrieben, die großen Salzhalden prägen das Landschaftsbild. Der Betreiber K&S (Kali & Salz) betreibt das Erlebnisbergwerk auch um Öffenlichkeitsarbeit in eigener Sache zu machen.
So sind die meisten der etwa 80.000 Besucher pro Jahr Schulklassen, denen mit etwas Spaß und Action auch die Kalibergbaugeschichte erläutert wird.

Was wird geboten unter Tage?
Spektakulär ist der große Konzertsaal, in dem jährlich etwa 10 Musikveranstaltungen mit 1400 Besuchern stattfinden. Interessant ist dabei, dass diese Besucher innerhalb von 75 Minuten über eine vergleichbare Fahranlage rein oder raus transportiert werden können, ohne die üblichen Sicherheitsauflagen, wie Stiefel und Selbstretterset. Lediglich der Helm ist Vorschrift, der kann aber bei der Garderobe vor dem 250m langen und 22m breiten Konzertsaal wieder abgegeben werden.
Bei der normalen Erlebnisrundfahrt wird im Saal eine Licht-Show veranstaltet. Direkt daneben kommt man an einem großen Kletterpark vorbei, der für Gruppen oder zu besonderen Zeiten buchbar ist. Nächste Akttraktion ist die Schatzkammer. Dort wurden zum Ende des zweiten Weltkrieges das Geld der Reichsbank, 320 Tonnen Gold und riesige Kunstschätze versteckt und wenig später von den Alliierten entdeckt und beschlagnahmt. Die Kammer ist anschaulich wieder hergestellt und mit Filmmaterial erfahrbar.
In einer wunderschönen Salzgrotte, die vor 30 Mio. Jahren entstanden ist, sind riesige klare Salzkristalle zu bewundern, deren Schönheit durch farbige Beleuchtung noch hervorgehoben wird.
Zum Schluss geht es in den Museumsbereich, wo von alten Werkzeugen bis zu neuen Riesenradladern alles zu bestaunen ist und auch von den Kinder beklettert werden darf.

Ein wichtiger Unterschied zum Gorlebener Salzstock ist, dass es sich bei Merkers nicht um einen Salzstock, sondern um eine flach gebettete Salzlagerstätte handelt. Auf 4.600 km Strecke wurden hier 400 Mio. Tonnen Salz gefördert. Noch heute werden in der Umgebung 80.000 t Salz täglich gefördert. Alles mit Sprengungen und Großmaschinen, also ohne die Solefördertechnik, bei der das Salz erst aufgelöst und später wieder gesiedet, also getrocknet wird.
Von Gesundheitswirkungen, Heilstollen und Wellness ist in Merkers nichts zu sehen oder zu hören. Der Ursprung liegt eben mehr im Kali-Industriebetrieb.
Gut zu wissen ist auch, das die Temperaturen im Bereich von 20 bis 28 Grad sehr angenehm sind, was in etwa auf Gorleben übertragbar ist.

Anbei einige Fotos, die ich bei meinem Besuch am 5.11.2013 gemacht habe.