Brief an Merkel + Altmaier – Endlich Klarheit für Gorleben schaffen!

Brief an Merkel + Altmaier –  Endlich Klarheit für Gorleben schaffen!

Dieter Brief Merkel

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel vor dem Gorleben Untersuchungsausschuss, vor der Vernehmung.

An Frau

Bundeskanzlerin

Dr. Angela Merkel

Bundeskanzleramt

11011 Berlin

 

Offener Brief                                                                                          05.10.2012

Betr.: Endlich Klarheit für Gorleben schaffen!

 

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,

sehr geehrter Herr Umweltminister Altmaier,

die große Stunde der geologischen Studien für Ersatzstandorte zu Gorleben ist dann gekommen, wenn Gorleben für ungeeignet erklärt wird! So haben Sie es, Frau Merkel, vor dem Gorleben Untersuchungsausschuss verlautbart.

Ich entnehme diesen Worten, dass Ihnen 1995 die Brisanz der Salinarstudie der BGR wohlmöglich nicht bewusst war und Ihnen auch nicht von Ihren Experten vermittelt wurde. Denn es gab damals nur einen Grund, Gorleben nicht mir den anderen 41 Salzstöcken zu vergleichen, Gorleben wäre als nicht untersuchungswürdig heraus gefallen!

Der vorgeschobene Grund, man könne Gorleben nicht vergleichen, weil Gorleben schon viel besser untersucht sei, ist schon auf den ersten Blick scheinheilig. Denn für die Aussage zur Untersuchungswürdigkeit reichen die bisher erlangten Daten. Je mehr Daten über einen Salzstock vorhanden sind und je besser er untersucht ist, desto besser kann er mit den gleichen Kriterien abgeglichen werden.

Bei mir, als langjährigem Mitglied der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, hat sich über die Jahrzehnte ein großes Misstrauen angesammelt. Deshalb möchte ich Sie Frau Bundeskanzlerin und Sie Herrn Umweltminister eindringlich bitten, nunmehr, mit 17 Jahren Verspätung, den Salzstock Gorleben ganz exakt nach den gleichen Kriterien zu bewerten, wie dies bei den anderen Salzstöcken 1995 der Fall war. Wie mir Herr Dr. Volkmar Bräuer von der BGR versichert hat, durfte dieser Vergleich bisher nicht vorgenommen werden, weil es keinen Auftrag dafür gab. Für diese neue Bewertung sind auch keine neuen Finanzierungstitel oder Studien erforderlich. Für einen Geologen aus Ihrem Hause ist das eine Routinearbeit von wenigen Stunden.

Auch der Geologe Dr. Paul Krull, der die Salinarstudie 1995 mit verfasst hat, könnte diesen neuen Vergleich vornehmen. Er hatte bereits 1991, in einer ersten Salinarstudie für die Salzstöcke der Neuen Bundesländer festgestellt, dass der in Brandenburg liegende östliche Teil des Salzstockes Gorleben-Rambow von vorne herein aus der Suche für Endlagerstandorte ausgeschlossen werden musste, weil keine Salzstöcke, die an der Oberfläche einen Einbruchsee haben, wie den dortigen Rudower See, in die nähere Untersuchung aufgenommen wurden.

Ich hoffe, dass Sie es mit der ergebnisoffenen Erkundung des Salzstockes Gorleben ehrlich meinen und die Ergebnisse dieses Vergleiches von Gorleben, mit den Kriterien von 1995, die nach Angaben der BGR noch heute Gültigkeit besitzen, umgehend der Öffentlichkeit mitteilen werden. Dann könnte ein neues Suchverfahren, unbelastet von Gorleben und von Fehlern der Vergangenheit, beginnen.

 

Ich halte es für die Wiederherstellung Ihrer Glaubwürdigkeit und für die Glaubwürdigkeit eines neuen Endlagersuchverfahrens unter maximaler Bürgerbeteiligung für extrem wichtig, dass die Unsicherheit um den Salzstock Gorleben beendet wird.

 

Ich  möchte Sie Frau Merkel und Sie Herrn Altmaier bitten, mir kurzfristig zu signalisieren, ob ich mit Ihrer Unterstützung rechnen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Schaarschmidt