Merkel die Angstbeißerin feuert Röttgen – warum ?

Wie kommt es zu dieser Panikreaktion von Merkel ?
Auch ich möchte mich an den Spekulationen zu diesem Thema beteiligen.
Seit Monaten können wir im Gorleben Untersuchungsausschuss bemerken, dass die CDU nichts unversucht lässt, um die Anhörung der ehemaligen Umweltministerin Merkel zu verzögern oder gar zu verhindern. Es wird ganz offen davon gesprochen, dass der Ausschuss sehr schnell zu einem Ende kommen könne, wenn der Endlagerkonsens unter Dach und Fach sei.
Dieser angestrebte „Endlagersuch-Konsens“ ist/war Röttgens liebstes Kind. Er wollte den Konsens am Liebsten vor der NRW-Wahl, um als Strahlemann dazustehen, was nicht gelang. – Woran ist dies gescheitert? Hauptsächlich an der Gorleben-Frage.
Von daher ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass Röttgens Rausschmiss auch etwas mit Gorleben zu tun hat. Denn worin liegt Merkels große Angst vor dem Gorleben-Untersuchungsausschuss begründet ? Merkel hat 1995 als Umweltministerin in einer zentralen Frage gelogen und die Öffentlichkeit bewusst getäuscht. Dies wurde in den letzten Zeugenvernehmungen deutlich heraus gearbeitet. Bisher hat sich auch noch kein früherer Mitarbeiter schützend vor die damalige Ministerin geworfen. Alle sagen, sie waren es nicht, das wurde oben politisch entschieden. – Als letzter Retter bleibt nur noch Hennenhöfer, der bald vernommen werden soll.
Wenn also der neue Umweltminister dafür sorgen würde, dass Gorleben endgültig aus geologischen Gründen aus dem Endlagersuchverfahren heraus genommen wird, dann könnte die Kanzlerin hoffen, dass sie im Untersuchungsausschuss mit einem blauen Auge davon kommt, oder erst gar nicht mehr vorgeladen wird, weil der Ausschuss vorzeitig beendet wird. – So gesehen würde der Rausschmiss Röttgens Sinn machen. Da kommt das Solar-Debakel noch oben drauf. Aber wir können gespannt sein, wie die Energiewende und der Endlagersuch-Konsens unter Altmeier weitergehen wird, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, aber ein enger Vertrauter Merkels ist…

Gorleben war nicht 1. Wahl

Zeuge Dr. Paul Krull vor dem Untersuchungsausschuss 26.04.2012

Dr. Paul Krull vor dem Gorleben Untersuchungsausschuss.

Am Donnerstag den 26. April sagte der Geologe Dr. Krull vor dem Gorleben Untersuchungsausschuss aus. Krull war einer von zwei Autoren, einer Studie zu alternativen Salzstandorten, die vom Bundesumweltministerium beauftragt worden war. 1995 war das Ergebnis der Studie von der damaligen Umweltministerin Merkel der Öffentlichkeit mit den Worten vorgestellt worden: „Gorleben bleibt 1. Wahl“  Diese Aussage wurde von allen Fraktionen des Bundestages mit besonderer Aufmerksamkeit dem Zeugen Krull vorgehalten, weil Gorleben in dieser Studie überhaupt nicht untersucht wurde und nach Anweisung durch Vorgesetzte auch nicht mit den anderen Salzstöcken verglichen werden durfte. So weicht Krull denn auch der Frage aus, was passiert wäre, wenn man Gorleben mit den anderen Standorten verglichen hätte: „Unser Auftrag war nicht, diese Salzstöcke mit Gorleben zu vergleichen. Ein direkter Vergleich verbot sich.“ –  Wenn er jedoch die Daumenschrauben angelegt bekäme und den Vergleich mit Gorleben vornehmen sollte, dann bekäme Gorleben zwar nicht die Farbe grün, aber doch wohl gelb und wäre damit seiner Meinung nach noch untersuchungswürdig.

Mit dieser Aussage bestätigt der auf die ostdeutschen Salzstöcke spezialisierte Ost-Geologe zumindest nicht die Aussage von Merkel, Gorleben sei 1. Wahl und alle anderen Salzstöcke seien entweder schlechter oder gleich gut wie Gorleben.

Vor seiner Tätigkeit für die BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) hatte Krull lange Jahre für das ZGI (Zentrale Geologische Institut) der DDR im Bereich zur Genese von Erdgaslagerstätten gearbeitet. Er bestätigte auch, dass der poröse Sandstein im Bereich des Rotliegenden hier in Norddeutschland überall potentiell Erdgas führend sei. Für den Bereich Gorleben ging er jedoch davon aus, dass die DDR ihre Erdgasbohrungen in den 70iger Jahren deshalb eingestellt hätten, weil die Erdgasvorkommen bei Lenzen nicht wirtschaftlich erschließbar waren.

Im Übrigen war es ihm eine Selbstverständlichkeit, dass der Salzstock Gorleben-Rambow eine durchgängige Struktur sei. Die Anmerkung der Abgeordneten Dorothée Menzner (DIE LINKE), dass dies von westlichen Geologen lange angezweifelt wurde, konterte Krull mit der lakonischen Bemerkung:  „Natürlich ist dies eine durchgängige Struktur, warum sollte die nicht über die Grenze gehen.“

Bereits 1991  hatte Krull als seine erste Tätigkeit für die BGR eine Salzstudie über alle auf dem ehemaligen Gebiet der DDR gelegenen Salzstöcke gemacht, die auch der Suche nach Lagerstätten für hochradioaktiven Atommüll dienen sollte. Auf die Frage der Abgeordneten Johanna Voß (DIE LINKE), warum damals der Ostteil, des Salzstockes Gorleben-Rambow nicht in die engere Wahl der geeigneten Salzstöcke gekommen sei, stellte Krull fest. „ Rambow schied aus wegen dem Einbruchsee, dem Rudower See, der genau über dem Salzstock liegt. Wir haben damals keinen Salzstock mit einem Einbruchsee in die engere Wahl genommen.“ Zu den Fragen von Voß zur Barrierefunktion des Deckgebirges bei Gorleben äußerte Krull: „ Es wäre natürlich ideal, wenn Gorleben keine Rinne hätte und es eine geschlossene Deckschicht vorhanden wäre. Er hielt diese Kriterien aber nicht für entscheidende Kriterien. Allerdings sollten die Alternativen zu Gorleben nicht wieder eine Rinne aufweisen, sondern besser sein als Gorleben.“

88. Geburtstag von Marianne Fritzen in Gorleben

88. Geburtstag von Marianne Fritzen in Gorleben

Am 7. April 2012 hat Marianne Fritzen ihren 88. Geburtstag bei Sekt und Kuchen in einer Blockade vor dem Erkundungsbergwerk in Gorleben verbracht.

Französische Gruppe aus Bure gratuliert + blockiert mit

Martina Lammers überreicht ihre flammende Geburtstagstorte

Blumen und Glückwünsche von der Polizei mit Einladung zur Blockade

 

 

Sogar von der Polizei gab es Blumen und vom „Umweltminister“ den folgenden Glückwunschbrief: